Eine Einführung in Google Ads 

Das Anzeigentool Google Ads ist nicht nur für große Firmen mit höheren Budgets eine interessante Werbeform. Gerade auch kleine Unternehmen oder Selbstständige können von Google Ads profitieren. So können sie sich neue Zielgruppen erschließen, die sonst nicht auf das Angebot aufmerksam geworden wären. Denn allein durch Suchmaschinenoptimierung auf der ersten Seite der Suchergebnisse bei Google zu landen und auf diese Weise Besucher auf die Website zu ziehen, erweist sich als nicht mehr ganz so einfach. Google Ads ist daher eine wichtige Online-Marketingmaßnahme, mit der du deine Werbeziele besser erreichen kannst und vor allem mehr Traffic auf die Website bringst.

1. Die Google Ads-Strategie

Viele Werbetreibende machen sich leider im Vorfeld zu wenige Gedanken, wie eine konkrete Anzeigenstrategie aussehen könnte. Das hat vermutlich auch damit zu tun, dass sie nicht so umfangreiche Google Ads-Kenntnisse haben, um abschätzen zu können was möglich ist.

Was du über den Einsatz von KI bei Google Ads wissen solltest

Google arbeitet seit längerer Zeit bereit mit künstlicher Intelligenz. Mit ihrer Hilfe kann Google in Echtzeit viele Signale nutzen, um die Anzeigenleistung zu optimieren. Dafür muss natürlich auch das richtige Material zur Verfügung gestellt werden, auch wenn es bereits KI-gestützte Creative-Tools gibt. Damit die KI auch einwandfrei genutzt werden kann, gibt es einige Dinge zu beachten, auf die ich weiter unten zu sprechen komme.

Um erfolgreiche Anzeigen zu schalten, solltest du folgende Überlegungen anstellen:

Welches Ziel möchtest du mit der Anzeigenschaltung erreichen?

Das Ziel oder die Ziele solltest du genau formulieren. Google Ads rechnet als Zielerreichung (Conversion) z.B. das Ausfüllen des Kontaktformulars, die Bestellung eines Produkts, Download eines ebooks etc. Durch das Messen der Conversions kannst du nachvollziehen, ob deine Werbekampagnen erfolgreich waren, oder nicht. Gibt es keine konkret messbaren Conversions, ist es zwar auch möglich die Anzeigenklicks auf die Website auszuwerten, aber du kannst nicht genau nachvollziehen, welche Anzeigen und Keywords tatsächlich zu Conversions geführt haben.

Wenn ein Nutzer auf Textanzeigen in den Suchergebnissen klickt, hat er oft schon eine Vorstellung davon, was er sucht, denn er hat ja bereits einen passenden Suchbegriff bei Google eingegeben. Wenn dein Produkt oder deine Dienstleistung aber noch unbekannt ist, können Performance-Max-, Google Display- und YouTube-Anzeigen sinnvoll sein, um erst einmal Markenbekanntheit aufzubauen. Die Anzeigen werden dann auf Websites gezeigt, die zu dem jeweiligen Thema passen sowie auch bei YouTube, GMail etc.

Hast du die Zielgruppe(n) definiert?

In den Anzeigen sollten die Fragen der Zielgruppen möglichst gut beantwortet werden, um sie zum Klicken anzuregen. Daher solltest du wissen, welche Bedürfnisse deine Zielgruppe hat und wie deine potentiellen Besucher angesprochen werden sollen. Welchen Mehrwert bietest du dem Nutzer und wird das Versprechen auf der Website erfüllt? Gibt ein Nutzer einen Suchbegriff bei Google ein und deine Anzeige erscheint mit diesem Suchbegriff, dann erwartet der Nutzer, dass er genau das Passende auch auf der Website vorfindet, sonst wird er ganz schnell wieder zu den Suchergebnissen zurückkehren und du hast umsonst für einen Klick bezahlt.

Es gibt in Google Ads die Möglichkeit Zielgruppen zu definieren (unter Tools und Einstellungen – Gemeinsam genutzte Bibliothek – Zielgruppenverwaltung). Es gibt vorgefertigte Zielgruppen, du kannst aber auch benutzerdefinierte Zielgruppen für deine Anzeigen erstellen. Hier kannst du z.B. mit der Option „Personen, die in der Google Suche diesen Begriff verwendet haben“ Keywords oder Markenbegriffe definieren. Wähle bei den entsprechenden Kampagnenarten nicht zu viele Zielgruppen aus, damit du nicht zu große Streuverluste hast.

Welchen Vorteil gegenüber der Konkurrenz hat dein Angebot?

Aus dieser Überlegung leitet sich ab, wie du bessere Texte als der Wettbewerb schreiben kannst und das Alleinstellungsmerkmal deines Produkts/deiner Dienstleistung herausstellst.

Welches Budget kannst du einsetzen?

Häufig möchten Unternehmer mit 10 Euro pro Tag Anzeigenbudget auskommen. Das ist auch völlig in Ordnung, v.a. solange man erst einmal testen möchte, ob dieser Werbekanal für die eigenen Ziele geeignet ist. Aber es ist nicht sinnvoll mit diesem Budget mehrere Kampagnen für mehrere Produkte mit vielen verschiedenen Anzeigengruppen zu schalten. Wenn du ein zu geringes Budget veranschlagst, verhinderst du, dass deine Anzeigen häufig genug gezeigt werden.

Bei kleinem Budget ist es besser nur eine Sache zu gezielt mit einer Kampagne zu bewerben, vielleicht sogar nur lokal oder regional und sich bei der Erstellung der Anzeigengruppen auf das Wichtigste zu fokussieren. Überlege wie viel du mit der Werbemaßnahme erreichen kannst, wie viel häufiger sich dein Produkt verkauft und errechne damit das Budget, das du einsetzen möchtest.

Nutzt du Google Analytics zur Erfolgsmessung?

Stelle sicher, dass du über ein Webanalyse-System verfügst, mit dem du deine Google Ads-Ziele nachvollziehen kannst und Conversions messen kannst. Hierfür bietet sich Google Analytics an, mit dem du nahtlos die Informationen importieren kannst und auf diese Weise die Kampagnen noch besser optimieren kannst. Die richtige Einrichtung des Conversion-Tracking ist wichtig, damit Google auch auf diese Conversions optimieren kann.

Wohin soll deine Anzeige führen?

Die Landingpage, also die Seite der Website auf der ein Nutzer nach dem Klick auf die Anzeige geführt wird und „landen“ soll, ist sehr wichtig für den Erfolg der Google Ads-Kampagnen. Leider führen bei vielen Unternehmen die Anzeigen nur auf die Startseite, wodurch häufig Potenzial verschenkt wird. Oder die Werbebotschaft in der Anzeige entspricht nicht den Texten, die auf der Landingpage zu finden sind. Oder die Landingpage ist schlichtweg nicht optimal gestaltet. Dann kann der beste Anzeigentext womöglich nicht funktionieren.

Mehr zum Thema Strategie und Erwartungshaltung findest du im Artikel 12 Tipps für deine Google Ads-Strategie.

2. Die Keyword-Recherche

Nutze den Keyword-Planer für die Recherche von Suchbegriffen

Bevor du deine Anzeigenkampagne startest, solltest du in jedem Fall eine gründliche Keyword-Analyse vornehmen, denn deine potentiellen Kunden geben unter Umständen gar nicht die Schlagworte ein, die du vermutest oder selbst verwenden würdest. Bei dieser Keyword-Recherche solltest du immer aus Nutzersicht denken, was oft gar nicht so leicht ist. Der Aufwand lohnt sich aber in jedem Fall, denn höhere Klickraten durch relevante Keywords senken auch den Klickpreis. Frage auch deine bestehenden Kunden oder in deinem Bekanntenkreis, was sie eingeben würden. Danach kannst du den Keyword-Planer in Google Ads nutzen, um weitere Ideen zu entwickeln (unter Tools).

Keyword-Planer in Google Ads

Die Keyword-Recherche sowie das Keyword-Mapping zur Definition der Anzeigengruppen-Struktur ist auch nützlich für die Suchmaschinenoptimierung. Versuche zu verstehen, welche Suchintention deine potentiellen Kunden haben. Dein Angebot wird vielleicht völlig anders gesucht, als du denkst. Du solltest auf alle Fälle abklären, welches Suchvolumen deine Keywords haben. Wenn ein Keyword nur 10 Mal im Monat gesucht wird, ist es wenig sinnvoll dieses in deine Anzeigen aufzunehmen. Denke auch an die sogenannten Long Tail Keywords, d.h. Keyword-Kombinationen, die Nutzer eingeben könnten. Die Keywords sollten wirklich zu deinem Angebot passen. Es ist nicht zielführend mit Keywords zu arbeiten, um damit Nutzer „abzugreifen“, die sich eventuell dafür interessieren könnten. Diese Keywords passen dann weder zu den Anzeigentexten noch zu der Nutzererwartung und letztendlich auch nicht zu deinem Angebot.

Ein Beispiel wäre, wenn du Italienisch-Kurse anbietest und Suchbegriffe wählst wie „italienisch lernen“. Denn damit generierst du unter Umständen Klicks auf die Anzeigen von Nutzern, die ein Italienisch-Buch kaufen möchten oder einen kostenlosen Vokabeltrainer suchen.

Nicht alle Keywords, die der Keyword-Planer ausspuckt, sind sinnvoll, aber für eine erste Recherche ist das Tool sinnvoll, zumal Suchvolumen angezeigt werden. Bei kleinen Accounts mit geringem Budget sind die Daten leider oft begrenzt. Trotzdem bekommst du einen ersten Eindruck, wie oft eigentlich nach dem Keyword gesucht wird. Überprüfe auch mit dem Tool Google Trends, ob es saisonale Schwankungen gibt oder ob es einen Abwärtstrend in der Suche gibt, weil das Thema keinen mehr hinterm Ofen hervorlockt.

3. Die Keywords und Keyword-Optionen

Google empfiehlt nicht mehr als 10 Keywords innerhalb einer Anzeigengruppe einzubuchen. Selbst wenn in den Empfehlungen weitere Keywords vom Tool genannt werden, solltest du diese nicht einfach übernehmen. Gerade bei kleinen Accounts mit geringem Budget ist es besser, wenn man sich für ein Keyword-Set, d.h. eine thematische Ausrichtung entscheidet und unterschiedliche Anzeigengruppen erstellt, z.B. pro Produkt. Das erleichtert auch das Erstellen der Anzeigentexte.

Bei der Eingabe der Keywords für eine Anzeigengruppe solltest du die Keyword-Optionen beachten. Es gibt hier drei verschiedene Varianten:

  • weitgehende passende Keywords, z.B. druckerpatronen
  • passende Wortgruppe, z.B. „druckerpatronen“
  • genau passende Keywords, z.B. [druckerpatronen]

Die Keywords werden erst mal mit der Keyword-Option „weitgehend passend“ eingestellt, wenn du nicht aktiv die Keyword-Optionen nutzt. Das bedeutet, dass die Anzeigen auch in teilweise wenig sinnvollen Wortkombinationen ausgespielt werden können, die du gar nicht beabsichtigt hast. Mache dir immer bewusst, nach was der Nutzer suchen könnte und was er sich erwartet.

Was du über die Keyword-Option „weitgehend passend“ wissen solltest

Diese Keyword-Option wird von Google sehr stark favorisiert. Durch die KI-gestützten responsiven Anzeigen und die ständige Weiterentwicklung von Google Ads muss man tatsächlich nicht mehr ganz so streng auf die Keyword-Optionen achten und kann durchaus „weitgehend passende“ Keywords verwenden. Das kann dann sinnvoll sein, wenn du noch nicht so recht weißt, welche Keywords eigentlich gut funktionieren.

In den Empfehlungen im Account wirst du immer darauf aufmerksam gemacht, dass du mit weitgehend passenden Keywords mehr erreichen kannst. Aber genau das sind sie, nämlich „weitgehend“, d.h. es kann auch ziemlich viel Unsinn dabei herauskommen. Schließe daher die Suchbegriffe regelmäßig aus.

Um hier gezielt gegenzusteuern, verwende lieber die Keyword-Option „passenden Wortgruppe“. Hier werden zwar auch Varianten und Synonyme verwendet, aber eben nicht so breit gestreut wie bei „weitgehend passend“. Du brauchst keine Keywords mit Plural eingeben, wenn du bereits Singular verwendest  sowie keine Stoppwörter. Google checkt mittlerweile sehr gut, dass es sich hier um die gleiche Suchintention handelt.

Auch bei der Keyword-Option „genau passend“ brauchst du keine weiteren Keywords wie Pluralformen oder Rechtschreibfehler eingeben. Google hat diesen Übereinstimmungstyp überarbeitet, so dass Anzeigen nicht mehr nur bei wirklich exakt passenden Keywords ausgespielt werden, sondern eben auch bei sehr nahen Varianten oder Schreibfehlern.

Redundante Keywords entfernen

Immer wieder wird Dir Google in den Empfehlungen vorschlagen die redundanten Keywords zu entfernen. Das sind vor allem sehr ähnliche Varianten eines Wortes oder einer Keywordphrase. Prüfe allerdings vorab, ob im Laufe der Zeit nicht doch die eine oder andere Variante sehr gut funktioniert, bevor du einfach den Vorschlag annimmst.

Identische Keywords in mehreren Kampagnen oder Anzeigengruppen sind nicht ideal, da dann diese Keywords miteinander konkurrieren und es etwas umständlich ist, die Performance dieser identischen Keywords auszuwerten. Natürlich lässt es sich oft nicht vermeiden, dass es die gleichen Keywords gibt, z.B. bei standortbezogenen Anzeigen oder auch bei Seminaren, die zwar das gleiche Thema haben, aber zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden und unterschiedliche Landingpages haben. 

Nutze den Suchanfragenbericht

Um festzustellen, bei welchen Keywords deine Anzeigen ausgespielt werden und mit welchen Suchanfragen deine Nutzer auf die Anzeigen geklickt haben, ist der Suchanfragenbericht nützlich. Klicke dazu links im Menü auf „Keywords“ und oben in der Menüleiste auf „Suchbegriffe“.

Hier siehst du nun welche Suchanfragen, die Nutzer gestellt haben und wie viele Klicks zustande gekommen sind. Füge die Spalte „Keywords“ hinzu, indem du auf „Spalten“ klickst und unter Attribut das „Keyword“ hinzufügst. Dann siehst du welche Suchanfrage durch welches Keyword eine Anzeigenschaltung ausgelöst hat. Neue interessante Keywords kannst du hinzufügen und nicht passende Keywords ausschließen.

4. Responsive Ads – mehr Platz für die Werbebotschaft

Seit 2018 bereits existieren bereits die sogenannten responsiven Anzeigen, die aus bis zu 15 verschiedenen Titeln und 4 Beschreibungen bestehen können. Mit Hilfe der KI werden diese je nach Suchanfrage kombiniert und entsprechend in den Suchergebnissen ausgespielt.

Die Anzeigenüberschrift wird von Google in blau geschrieben und ist mit dem Link zu deiner Website bzw. einer Landingpage hinterlegt (Ziel-URL). Durch die Hervorhebung ist sie das wichtigste Element deiner Anzeige und sollte daher sorgfältig ausgewählt und getestet werden. Sie sollte auch möglichst das Keyword, d.h. das vom Nutzer gesuchte Wort enthalten, denn dieses erscheint gefettet. Die Anzeigenüberschrift kann bis zu 30 Zeichen je Zeile enthalten.

Die Anzeigen-URL sollte auch das Keyword enthalten. Sie muss nicht unbedingt die tatsächliche URL sein. Allerdings bist du hier auf je 15 Zeichen beschränkt. Mit einer entsprechenden Handlungsaufforderung (Call-to-Action) weiß er gleich, was er tun soll. Stimme den Anzeigentext genau auf den Inhalt deiner Landing-Page ab. Wenn ein Nutzer auf deine Anzeige klickt, möchte er schließlich genau das sehen, was er gesucht hat. Deshalb ist es meistens nicht zielführend, wenn du die Anzeige auf die Startseite verlinkst. Es ist besser, wenn du eine speziell erstellte Landing-Page verwendest.

Der Anzeigentext sollte so formuliert sein, dass das Keyword bzw. die Keywordphrase darin vorkommt. Der Text sollte einfach und klar sein und möglichst eine Handlungsaufforderung enthalten, z.B. jetzt anmelden. Versuche das Alleinstellungsmerkmal zu formulieren oder eine Besonderheit, wie z.B. Lieferung am nächsten Tag. 

Was du vermeiden solltest, ist übrigens, dass du die Anzeigentitel und Beschreibungen bei den responsive Ads anpinnst, so dass diese in jedem Fall an den definierten Stellen vorkommen. Google hat dann weniger Wahlmöglichkeiten. Durch das bei Google Ads eingesetzte maschinelle Lernen, weiß Google schon sehr gut, welche Suchanfrage des Nutzer zu welchem Teil der Anzeige passt.

Du bekommst auch eine Vorschau, wie die responsive Ad aussehen könnte.

Responsive Anzeigen bei Google Ads

5. Die Performance Max-Anzeigen

Ein Format, das Google sehr pusht, sind die Performance Max-Anzeigen. Diese sollen es Werbetreibenden erleichtern in die Anzeigenschaltung bei Google Ads einzusteigen. Sie sind tatsächlich recht leicht zu erstellen, wenn man über Bild- und idealerweise auch Videomaterial verfügt. Anzeigentitel und Beschreibungen müssen natürlich auch hier zusätzlich erstellt werden. Diese Art von Anzeigen werden bei YouTube, GMail, Discovery und anderen Google Produkten ausgespielt werden, sowie auch im Display-Netzwerk – also immer dort, wo Nutzer sich aufhalten. Sie funktionieren auf der Basis von Zielgruppensignalen und profitieren natürlich von der künstlichen Intelligenz, die dafür sorgt, dass das Nutzerverhalten analysiert wird und dem Nutzer die passenden Produkte gezeigt werden.

Die Anzeigen sind auf maximale Leistung ausgelegt und oft erstaunlich erfolgreich. Du kannst sie auch zeitgleich mit den Display-Anzeigen laufen lassen und dann auswerten, welche Kampagnenart besser läuft. Beachte, dass durch die kanalübergreifende Ausspielung der Anzeigen die PMax-Kampagnen einen Einfluss auf die anderen Kampagnen haben können. Sie sind also kein Ersatz für die Suchnetzwerk-Kampagnen, bei denen du Keywords hinterlegst. 

Bei PMax-Kampagnen hinterlegst du keine Zielgruppen (Beobachten oder Ausrichtung), wie bei den Display-Anzeigen, sondern Zielgruppensignale, z.B. benutzerdefinierte Segmente oder selbst erhobene Daten. Du kannst außerdem bestimmen, welche URLs Google als Landingpage nutzen soll. Standardmäßig sind die Zugriffe auf die relevantesten Seiten aktiviert. Hier solltest du irrelevante URLs ausschließen. Oder du gibst du Google nur bestimmte URLs an.

Die Auswertung dieser Kampagnenart ist noch sehr eingeschränkt und du kannst keine detaillierte Auswertung vornehmen bzw. ein entsprechendes Ads-Skript verwenden. PMax-Kampagnen in Kombination mit den KI-gestützten Suchkampagnen sind vor allem am Anfang eine sinnvolle Maßnahme.

Performance Max Anzeigen bei Google Ads werden u.a. bei YouTube, GMail oder im Displaynetzwerk ausgespielt.

6. Responsive Display-Anzeigen

Display-Anzeigen nennt man Anzeigen, die als Text- oder Bild/Video-Anzeigen auf themenrelevanten Websites erscheinen und nicht in der Google-Suche. So kann man auch Nutzer erreichen, die nicht gerade aktiv einen passenden Suchbegriff eingegeben haben, sondern man „erwischt“ sie, während sie sich eigentlich gerade etwas anderes ansehen. Die responsiven Anzeigen für Display vereinen Text und Bild und stellen sie für unterschiedlich große Werbeplätze bereit.

Dabei muss man zwei Dinge beachten:

  • Der Streuverlust ist bei Display-Kampagnen höher als bei anderen Werbeformaten und die Klickraten weit niedriger. Dafür kosten sie auch wesentlich weniger als Suchnetzwerk-Kampagnen.
  • Zur Steigerung der Markenbekanntheit und des Images sind sie ein geeignetes Mittel.
  • Wenn der Verkaufsprozess länger ist, dienen Display-Anzeigen dazu, im Gedächtnis zu bleiben.
  • (Animierte) Bildanzeigen funktionieren viel besser als Text, da diese natürlich mehr ins Auge fallen.
  • Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Bildformaten.

Vor einiger Zeit noch war es für manche Unternehmen schwierig, verschiedene Anzeigengrößen oder Videos für die Display-Anzeigen zu erstellen. Das ist jetzt kein Problem mehr, denn die Bilder können direkt in der Asset-Bibliothek zurechtgeschnitten werden bzw. automatisch angepasst für die verschiedenen Geräte. Videos kannst du nun auch aus Bildern mit Hilfe von Templates aus dem Creator Studio erstellen.

Das ist eine große Verbesserung und erleichtert den Einstieg in Display-Kampagnen enorm. Die Vorschau gibt einen Eindruck davon, wie die Anzeigen später aussehen werden.

7. Anzeigen bei YouTube

Auch hier ist die Ausspielung der Anzeigen natürlich KI-gestützt. Die Anzeigen werden bei YouTube auf verschiedenen Plätzen ausgespielt, also ein Mix basierend auf deinen Eingaben. Und auch hier musst du dir genau überlegen, was du mit den Anzeigen erreichen möchtest.

Möchtest du beispielsweise deine Reichweite und Markenbekanntheit steigern, wählst du Videokampagnen vom Typ Reichweite. Geht es dir eher um Conversions, wählst du den Typ Videoaktionskampagnen.

Auch hier unterstützt dich die KI bei der Erstellung und dem Anpassen der Videos für die verschiedenen Anzeigenformate und Wiedergabeumgebungen auf YouTube. Natürlich ist es weiterhin am besten, verschiedene Formate, auch Hochkant für YouTube Shorts selbst zu erstellen und hochzuladen. Trotzdem sind die Technologien zur Anpassung der Videos schon recht beeindruckend und du solltest sie nutzen, wenn du nicht die verschiedenen Formate bereitstellen kannst. Außerdem ist es wichtig so viele Assets wie möglich zu liefern, damit die Anzeigenperformance zufriedenstellend ist.

Auch für die Performance Max-Kampagnen benötigst du Videos, die du dann hier auch wiederverwenden kannst.

Je nach Ziel, das du mit YouTube erreichen möchtest, stellt Google Ads diverse Anzeigenformate zur Verfügung. Außerdem hängt davon die Gebotsstrategie ab. 

Was du über YouTube Ads wissen solltest

YouTube Ads sind sehr weit oben im Verkaufstrichter anzusiedeln, d.h. dass die Reichweite, aber die Streuverluste hoch sein können. Aber sie sind ideal, um die Bekanntheit zu steigern. Das Budget sollte daher nicht zu knapp bemessen sein. Nutze am besten vorab den Reichweitenplaner von Google Ads, um das optimale Budget zu ermitteln (unter Tools und Einstellungen – Planung – Reichweitenplaner).

Du brauchst übrigens einen YouTube-Kanal, um die Anzeigen schalten zu können und Google Ads und YouTube müssen miteinander verknüpft sein. Allerdings kann das Video auch „nicht gelistet“ sein. Du kannst aber auch das Video aus vorhandenem Bildmaterial erstellen. Gehe dazu unter Tools und Einstellungen zur Gemeinsam genutzten Bibliothek und dann zur Asset-Bibliothek, wo du das Video erstellen kannst. Auch mit hochwertigen Bildern kannst du eine interessante Storyline als Slideshow erstellen.

8. Mit Smart-Bidding Conversions erreichen

Unter Smart-Bidding versteht man die sogenannten Gebotsstrategien. Google Ads ist ein Auktionssystem, d.h. bei jeder Suchanfrage gibt das System automatisch ein Gebot ab. Durch das Smart-Bidding werden die Gebote bei jeder Auktion so optimiert, dass möglichst viele Conversions zustande kommen. Aus diesem Grund ist ein sauberes Conversion-Tracking unabdingbar.

Was du über die Gebotsstrategien wissen solltest

Durch die KI kann Google die Gebote anhand vieler verschiedener Signale je nach Kontext des Nutzer anpassen, also z.B. nach Gerät, Standort, Tageszeit, Remarketing-Listen (Besucher, die bereits auf der Website waren), Sprache und Browser.

Um die richtige Smart-Bidding-Strategie auszuwählen, ist es wichtig zu ermitteln, was denn deine Ziele sind, damit die Gebote optimiert werden können. Zu diesen Strategien gehören:

  • Ziel-CPA (Cost per Acquisiton)
  • Ziel-ROAS (Return on investment)
  • Conversion maximieren
  • Conversion-Wert maximieren

9. Die Anzeigen-Assets nutzen

Auch die sogenannten „Assets“ kannst du gleich bei der Anzeigenerstellung eingeben, wie z.B. Bilder, die Telefonnummer, die sog. Callouts und Snippets sowie Sitelinks oder auch Gutscheine bzw. Rabattaktionen. Callouts sind kurze Informationen, die unter deiner Anzeige stehen können. Snippeterweiterungen können bestimmte Aspekte des Produkts oder der Dienstleistung hervorgehoben werden, z.B. die Ausstattung. Gib möglichst viele relevante Assets ein, das kann die Performance der Anzeige durchaus steigern. Denn durch die früher „Anzeigenerweiterungen“ genannten Assets können die Anzeigen mehr Platz in den Suchergebnissen beanspruchen, was die Klickwahrscheinlichkeit erhöht. 

Die Assets fließen in den sogenannten Adrank mit ein, d.h. sie spielen mit eine Rolle an welcher Stelle deine Anzeige ausgespielt wird und zu welchem CPC (cost per click, der Preis des jeweiligen Keywords). 

10. Remarketing (Google Signale)

Nutzer, die bereits auf deiner Website waren, können mittels Remarketing erneut angesprochen werden und erhalten entsprechend relevante und effektive Anzeigen. Dazu muss das Google-Tag auf der Website implementiert sein und eine Verknüpfung von Google Analytics zu Google Ads bestehen. Mit Google Analytics können übrigens ausgefeiltere Zielgruppen definiert werden. Im Google Ads-Konto gibt es bereits vordefinierte Zielgruppen wie „Alle Besucher“ (der Website). Weitere Zielgruppen können definiert werden, z.B. Nutzer, die bestimmte Seiten aufgerufen haben.

In Google Analytics 4 kannst du dazu die Google Signale aktivieren. Die Zielgruppe „Alle Nutzer“ wird dann automatisch in das Google Ads-Konto übertragen. Weitere Zielgruppen kannst du ebenfalls in GA4 anlegen. Die Listen müssen eine bestimmte Größe erreicht haben, bevor du überhaupt eine Remarketing-Kampagne erstellen kannst.

Google Signale aktivieren - beachte die Datenschutzbestimmungen

Beachte aber unbedingt die Datenschutzbestimmungen und welche weiteren Einstellungen du vornehmen solltest. Mehr dazu im Artikel von 123 Watt.

11. Die Empfehlungen von Google Ads

Der Optimierungsfaktor

Im Menüpunkt Empfehlungen findest du nun für Hinweise, was du noch bei deinem Google Ads-Konto verbessern könntest, um erfolgreichere Anzeigenkampagnen zu schalten. Der Optimierungsfaktor liegt zwischen 0 und 100 %, wobei 100 % eine maximale Ausschöpfung des Potenzials bedeutet. In diesen Faktor fließen Gebote und Budgets ein, Anzeigen und die Erweiterungen sowie Keywords und deren Ausrichtung. Außerdem erhältst du Hinweise, wenn es Fehlerquellen gibt.
Aber Vorsicht: klicke nicht einfach auf „Empfehlungen übernehmen“. Schau dir die Liste vorher genau an und beurteile selbst, ob z.B. das vorgeschlagene Keyword wirklich passt oder ob der Budgetvorschlag noch im Rahmen bleibt.

Du kannst die Vorschläge auch ablehnen und zeigst somit Google, was relevant für dein Unternehmen ist und was nicht. Dadurch erhöht sich auch der Optimierungsfaktor. Ein besserer Faktor wird sich nicht darauf aus, wie häufig deine Anzeige gezeigt wird, sondern soll dich dabei unterstützen Verbesserungen vorzunehmen. Die sind allerdings mit Vorsicht zu genießen. Es gibt auch automatische Empfehlungen, die du einschalten kannst. Hier musst du besonders aufpassen. Mehr zu den automatischen Empfehlungen im Artikel.

der Optimierungsfaktor in Google Ads

12. Fazit zur Anzeigenschaltung mit Google Ads

Viele Unternehmen oder Selbständige geben nach einer Weile entnervt die Anzeigenschaltung bei Google Ads auf, weil sie sich nicht ausreichend mit den vielfältigen Funktionen beschäftigt haben, keine gründliche Keyword-Recherche durchgeführt haben und die Anzeigentexte nicht wirklich gut passen. Es muss aber immer wieder getestet werden, welche Anzeige besser läuft oder welche Keywords lohnender sind. Es dauert eine Weile, bis sich zeigt, was am besten läuft. Der Einsatz wird sich allerdings bestimmt lohnen, denn als Traffic-Lieferant für deine Website ist Google Ads unschlagbar.

Dann muss nur noch dein Angebot auf der Website überzeugen ;).

 

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