So gewinnst du mehr Kunden in der Umgebung
Was eine lokale SEO-Strategie angeht, steht für viele Unternehmen der Eintrag bei Google, dem Google Unternehmensprofil (früher Google MyBusiness) an erster Stelle. Hier findest du konkrete Tipps zur Optimierung des Google Unternehmensprofils anhand von 10 Fragen, die mir häufig im Zusammenhang mit dem Eintrag gestellt werden. Im Artikel Lokale Suchmaschinenoptimierung mit dem Google Unternehmensprofil habe ich bereits beschrieben, wie der Eintrag beansprucht wird und dass man darauf achten muss, ob bereits ein solcher vorhanden ist. Mit einem Google Unternehmensprofil erhöhst du die Chancen, dass auch dein Unternehmen zu den jeweiligen passenden Suchbegriffen gefunden wird und idealerweise im sogenannten „local pack“ auftaucht, d.h. in der Anzeige bei Google mit drei lokalen Suchergebnissen bzw. in Google Maps.
Im Folgenden findest du die zehn wichtigsten Fragen zur Optimierung des Google Unternehmensprofils.
1. Können nur Unternehmen mit tatsächlichem Standort den Eintrag beanspruchen?
Es ist ein kleines Missverständnis, dass nur Unternehmen mit einem tatsächlichen physischen Standort den Eintrag beantragen können. Google hat erkannt, dass auch für Selbstständige oder Unternehmen ohne Standort wie reine Online-Shops diese Präsenz nützlich ist. Seit einiger Zeit kann deshalb auch die genaue Adresse ausgeblendet werden, wenn du als Selbstständiger beispielsweise keine Kunden zu Hause empfängst.
2. Was beeinflusst die Sichtbarkeit auf der Google-Suchergebnisseite?
Im Wesentlichen sind folgende Faktoren für die Sichtbarkeit verantwortlich:
a) Die Relevanz des Suchbegriffs, also wenn jemand den Namen des Unternehmens oder einen genau passenden Begriff eingibt, der zu deinem Business passt.
b) Die Entfernung zum Standort, die anhand der IP-Adresse ermittelt wird.
c) Die Vertrauenswürdigkeit des Eintrags, was beispielsweise durch die Beanspruchung des Eintrags, die Eingabe aktueller Informationen und das Vorhandensein von Bewertungen erreicht wird.
3. Wie kann mein Business vom Google Unternehmensprofil profitieren?
Du erreichst mehr Menschen, die sich in der Umgebung deines Unternehmens befinden. Als Kunde, Besucher oder Patient ist es vielen Leuten wichtig, dass sie ein Geschäft, Restaurant oder Praxis in der Nähe finden. Aber auch Dienstleistungen, die beispielsweise Freelancer oder Selbstständige auch ohne persönlichen Kontakt online anbieten können, werden häufig gesucht. Gerade bei komplexeren Dienstleistungen ist es oft wichtig, dass der jeweilige Anbieter in der Nähe sitzt, damit auch persönliche Treffen möglich sind.
Das Google Unternehmensprofil ist natürlich die perfekte Ergänzung zur eigenen Website, wo sich Interessenten mehr Informationen über dein Business holen können.
4. Warum sollte ich den Google-Eintrag regelmäßig überprüfen?
Du solltest dir bewusst sein, dass jeder Nutzer Änderungsvorschläge machen und Bewertungen abgeben kann. Deshalb solltest du regelmäßig sicherstellen, dass du rechtzeitig reagierst.
Außerdem hat Google in der letzten Zeit einige spannende Features hinzugefügt, die für die Sichtbarkeit deines Unternehmens ausschlaggebend sein können. Kunden können auch Fragen stellen, auf die du natürlich ebenfalls reagieren solltest. Der Button befindet sich unter der Adresse im Profil, siehe obigen Screenshot. Google versucht auf diese Weise anhand der Fragen – also mit „nutzergeneriertem Content“ – das Profil zu vervollständigen. Auch hierauf sollte man ein Auge haben.
5. Was sollte im Google Unternehmensprofil ausgefüllt werden?
Das klingt nach einem No-Brainer, aber die meisten Einträge sind eben nicht vollständig. Warum? Vielen legen den Account an, laden vielleicht noch das Logo hoch, schreiben ein bisschen Text dazu und denken, das war’s.
So wird aber das Potenzial dieser Plattform nicht genutzt. Fülle deshalb alle Profilfelder des Eintrags gewissenhaft aus.
Unter „Info“ findest du alle auszufüllenden Felder. Dazu zählen natürlich der Firmenname, Adresse und Telefonnummer. Die NAP-Daten (name, address, phone) sollten immer einheitlich verwendet werden im Netz, denn das trägt zur Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit bei.
Sehr wichtig ist auch die Beschreibung des Unternehmens. Hier können maximal 750 Zeichen angegeben werden, allerdings werden nur die ersten 250 Zeichen im Profil in den Suchergebnissen angezeigt. Es ist sinnvoll eine Keyword-Recherche durchzuführen, um zu ermitteln, welche Suchbegriffe potenzielle Kunden eingeben könnten.
Das gilt auch für die angebotenen Leistungen und/oder Produkte. Auch hier hilft die Keyword-Recherche bei der Auswahl der geeigneten Begriffe. Evtl. wurde schon bei der Erstellung der Website eine solche durchgeführt, so dass du Suchbegriffe mit lokalem Bezug übernehmen kannst.
Außerdem ist es wichtig die genaue primäre Kategorie auszuwählen, denn danach richtet sich, wie das Unternehmen gefunden wird. „Highlights“ hängen davon ab, welche Kategorie gewählt wurde, z.B. bei Restaurants können Attribute wie „Sitzplätze im Freien“ angezeigt werden.
Besonders schwer tun sich gerade Selbstständige mit den Öffnungszeiten. Da man aber auch spezielle Öffnungszeiten hinzufügen kann, wenn man beispielsweise nicht erreichbar ist, halte ich es trotzdem für einen Service, wenn Öffnungs- bzw. Bürozeiten angegeben werden.
Unter URL für Termine kannst du einen Link eintragen, der Kunden eine Terminvereinbarung ermöglicht. Wenn du schon einen Buchungsdienst von einem Drittanbieter nutzt, wird der Link automatisch angezeigt und kann im Google Unternehmensprofil nicht bearbeitet werden.
Füge auch Fotos und Videos hinzu. Auch diese werden dann im Profil angezeigt. Natürlich sollten hier die Produkte präsentiert werden und wenn du eine Dienstleistung anbietest, kannst du trotzdem z. B. Fotos von dir am Arbeitsplatz oder im Einsatz zeigen oder ein Video erstellen, mit dem du dich vorstellst und etwas über dich erzählst.
Achte auf die richtigen Größen für die Fotos und Videos. Je nach Gerät können diese abgeschnitten werden und offenbar experimentiert Google hier auch noch etwas. Laut Google-Hilfe beträgt die aktuelle optimale Bildgröße 720×720 Pixel und soll möglichst wenig mit Filtern bearbeitet sein. Es kommt auf eine realistische Darstellung an. Videos dürfen maximal 30 Sekunden dauern und eine Auflösung von 720 p oder höher haben.
6. Was hat es mit den „Beiträgen“ im Google Unternehmensprofil auf sich?
Google hatte im Laufe der Zeit einiges ausprobiert, um sich auch als soziales Netzwerk zu etablieren. Wer erinnert sich noch an Google+? Eine Zeitlang gab es auch eine Verknüpfung zwischen beiden Tools, was ein heilloses Durcheinander war, vor allem, weil es neben den privaten auch noch Business-Konten gab und keiner mehr checkte, was eigentlich welches Profil ist.
Diese Zeiten sind nun glücklicherweise vorbei, Google+ ist Geschichte und nun kann man auch mit seinem Google Unternehmensprofil Neuigkeiten, Events oder Angebote veröffentlichen. Du kannst also z.B. Teasertexte für deine Blogartikel schreiben, Veranstaltungen ankündigen oder spezielle Angebote machen.
Bevor du nun schon innerlich stöhnst, dass du dann ja neben den sozialen Netzwerken noch eine zu betreuende Plattform hast, dann kann ich dir folgenden Artikel empfehlen, der einen ganz interessanten Ansatz zur „Verwurstung“ von Content hat, nämlich die Content-Sprout-Methode, d.h. für das Zielpublikum relevante Inhalte strategisch über alle Kanäle zu streuen. Das bedeutet nicht nur den einen Blogartikel in allen sozialen Netzwerken zu posten, sondern den Keim (also den Blogbeitrag) sprießen lassen und weiteren Content daraus erstellen, z.B. ein Video für YouTube oder eine Haupterkenntnis als Quote in Instagram: https://www.zielbar.de/magazin/content-sprout-methode-23204/
Bei den Beiträgen geht also darum, sich gleich auf der Suchergebnisseite von Google zu präsentieren, so dass Nutzer dann auch die Website besuchen.
7. Wie gehe ich am besten vor, um Bewertungen für zu erhalten?
Bewertungen sind die Währung im Online-Business und haben in diesem Fall einen direkten Einfluss auf das Ranking. Deshalb sollte man natürlich zeitnah auf Bewertungen reagieren. Schon das allein, ist ein Grund regelmäßig sein Profil zu checken.
Bewertung sind aber auch ein zweischneidiges Schwert. Einerseits möchte man gerne welche haben, natürlich positive, andererseits kann man natürlich auch negativ bewertet werden.
Hier gilt es wirklich schnell zu reagieren. Ist die Bewertung negativ ist das zunächst einmal enttäuschend und man muss sich fragen, ob die Kritik gerechtfertigt war. Die Kritik zu ignorieren, ist der falscheste Weg. Besser ist es, den Fall konkret zu recherchieren und zu antworten. Dazu mag gehören, dass man sich entschuldigt und Lösungen anbietet. So sehen Leser der Bewertungen, dass man aktiv bemüht ist, Verbesserungen einzuleiten.
Denke auch daran dich für positive Bewertungen zu bedanken, sei aber nicht zu überschwänglich und nutze die Antwort auf das Lob nicht für Werbliches.
Du solltest dich natürlich auch aktiv um Bewertungen bemühen. Auf der Startseite im Browser findest du das Widget „Mehr Rezension erhalten“. Der Button „Profil teilen“ bringt dich zu einer URL, die du Kunden mitteilen kannst mit der Bitte um eine Bewertung.
8. Wie kann ich Kunden eine direkte Kontaktmöglichkeit bieten?
Klicke wie im obigen Screenshot gezeigt auf den Button Kunden. Hier kannst du die Rezensionen und Fragen beantworten oder auch den Google Chat aktivieren, wenn du deinen Kunden diese Möglichkeit anbieten möchtest.
9. Wie nutze ich die Statistiken im Google Unternehmensprofil?
Wenn du nun mit der Zeit deinen Eintrag vervollständigst, Beiträge veröffentlichst, Events einstellst und dich aktiv um Bewertungen bemühst, werden die Statistiken immer aussagekräftiger. Um die Auswertung anzusehen, klickst du im Browser unter „Mein Unternehmen bei Google“ beim Auge auf die Anzahl der Aufrufe und erhältst dann weitere Details. Mit der Abschaffung der App und der Bearbeitungsmöglichkeit nur im Browser sind die Auswertungsmöglichkeiten leider nicht mehr so detailliert wie früher.
10. Welche Möglichkeiten für die lokale Suchmaschinenoptimierung bieten sich noch an?
Je nach Branche gibt es viele Portale, in die man seine Unternehmensdaten eintragen könnte. Hier gilt aber in jedem Fall „Qualität vor Quantität“, denn nicht alle sind relevant. Die Zeiten in denen man sich überall eingetragen hat, um mit den Links in Sachen SEO zu punkten sind definitiv vorbei. Außerdem verlangen viele Plattformen mittlerer Weile ordentliche Preise. Achte auch darauf, dass dein Business auf diesen erscheinen kann, auch wenn du dir dessen gar nicht bewusst bist. Die Daten stammen von öffentlichen Einträgen. Auch hier kannst du bewertet werden und weißt möglicherweise gar nichts davon.
Recherchiere also genau, welche Plattformen zu deinem Unternehmen passen könnten und ob sich ein kostenpflichtiges Account lohnt.
Auch wenn die Suchmaschine Bing einen wesentlich kleineren Marktanteil hat als Google, lohnt es sich trotzdem, auch einen Account bei Bing Places for Business anzulegen.
Du kannst auch die Daten von deinem Google Unternehmensprofil importieren. Es dauert etwas, bis das Account genehmigt ist und veröffentlicht wurde.
Fazit
Brancheneinträge und allen voran der Eintrag bei Google gehören zusammen mit den Bewertungsmöglichkeiten in jedem Fall zu einer umfassenden Online-Marketing-Strategie. Die erweiterten Features, die letzter Zeit implementiert wurden, sind in jedem Fall für alle Unternehmen interessant, die über physische Standorte verfügen, aber auch für Selbstständige, die im Homeoffice arbeiten und mehr lokale und regionale Kunden erreichen möchten.
Der Originalartikel stammt aus dem Jahr 2019 und wurde jetzt umfassend aktualisiert.
Schöner Artikel! Ich selber bin sehr zufrieden mit Google MyBusiness.
Auch für meine Kunden setze ich dies mittlerweile um und habe bisher nur positives Feedback dazu erhalten.
Eine einfache Möglichkeit, um noch mehr Sichtbarkeit in Google zu bekommen 🙂
Beste Grüße,
Oliver