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Die Auswertung der Besucherkanäle in Google Analytics 4

Woher kommen die Besucher meiner Website? Das ist eine wichtige Frage, denn natürlich möchtest du wissen, in welche Kanäle du dein Werbebudget stecken solltest. Und hier kommen die sog. Channel-Gruppierungen ins Spiel.

Unter „Channel-Gruppierungen“ in Google Analytics versteht man die Zusammenfassung verschiedener Herkunftsquellen der BesucherInnen der Website. Der Channel „organic“ enthält nicht nur den Traffic über Google, sondern auch den anderer Suchmaschinen, „social“ enthält den Traffic diverser sozialer Netzwerke. Die Gruppierungen dienen dazu einen Überblick über die besten Trafficquellen zu erhalten und weitere detailliertere Auswertungen vorzunehmen, die eine wichtige Rolle spielen.

In Google Analytics 4 kannst du zwar keine benutzerdefinierten Channel-Gruppierungen mehr vornehmen, aber es gibt dafür mehr Kanäle als bisher. Wie du trotzdem behelfen und diverse Kanäle auswerten kannst, zeige ich dir in in diesem Artikel. Du findest auch noch die Anleitung für die bestehende Google Analytics-Version (Universal Analytics), auch wenn sie eigentlich nur noch bis Mitte 2023 aktiv sein wird.

1. Bessere Auswertungsmöglichkeiten der Kanäle in GA4

1.1. Eigene Berichte mit den explorativen Datenanalysen erstellen

In Google Analytics 4 findest Du momentan keine Möglichkeit die benutzerdefinierte Channel-Gruppierungen anzulegen. Allerdings hat Google in dieser Version die Gruppierungen erweitert. So wird der Traffic der bisherigen Channels teilweise weiter aufgeteilt, z.B. gibt es nun statt nur „social“ auch „organic social“ und „paid social“.

Gehe dazu unter Berichte/Akquisition auf Neu generierte Zugriffe:

In Google Analytics 4 gibt es keine benutzerdefinierten Channel-Gruppierungen mehr, dafür differentere Unterscheidungen

Unter https://support.google.com/analytics/answer/9756891?hl=de findest du eine Liste der momentanen Channels, die du dir als Excel-Datei herunterladen kannst. Du könntest sogar das Hinzufügen eines neuen Channels beantragen. Wenn es genügend Feedback von Nutzern gibt, dass dieser Channel gebraucht wird, ergänzt Google das möglicherweise.

Du kannst aber in den in der explorativen Datenanalyse einen Bericht erstellen, in dem Quellen zusammengefasst werden, wie z.B. alle Facebook-Quellen, also über den Desktop, mobil oder via der Malware-Prüfung Linkshim (l.facebook, lm.facebook).

Auswertung von Daten in benutzerdefinierten Berichten, die unter explorativer Datenanalyse erstellt werden

Erstelle nun einen leeren Bericht und definiere die einzelnen Dimensionen und Metriken und wie der Report dann im einzelnen aussehen soll.

 

1.2. Daten mit UTM-Parametern ermitteln

Eine weitere Alternative ist, konsequent UTM-Parameter zu nutzen und eine entsprechende Übersicht pflegen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn du mit Kollegen und Kolleginnen zusammenarbeitest. Es ist dann besonders wichtig, dass es eine einheitliche Struktur für die Vergabe der UTM-Parameter gibt, damit Google Analytics die Kampagnenquellen richtig zuordnet.

Wenn du noch nicht mit dem URL-Builder vertraut bist, lies dir am besten den Artikel über die UTM-Parameter durch. Fülle beim Erstellen der UTM-Parameter mit dem URL-Builder mindestens alle Pflichtfelder aus.

Durch diese Parameter, die an die URL drangehängt werden, kann Google Analytics genauer auflisten, woher deine Nutzer kamen, z.B. über deine Newsletter etc. Du findest die Kampagnen dann unter Akquisition – neu generierte Zugriffe.

Neu generierte Zugriffe in Google Analytics

Stelle dann die Standard-Channel-Gruppe um auf Medium. So siehst du die von dir mit dem URL-Builder erstellten Parameter. Zur Erinnerung: Medium bezeichnet die Art der Übergabe der Daten als z.B. Quelle: newsletter-2023-01, Medium: email.

UTM Parameter auswerten in Google Analytics 4

Nun kannst du deine verschiedenen Kampagnen bzw. das jeweilige Medium auswerten.

Im Bericht neu generierte Zugriffe den Parameter Medium auswerten

 

2. Die benutzerdefinierten Channel-Gruppierungen in Universal Analytics

Der Vollständigkeit halber findest du hier noch die Möglichkeit benutzerdefinierte Gruppierungen in UA anzulegen.

Standardmäßig findest du die „Standard-/Default Channel-Gruppierung“ in der Universal Analytics-Version unter Aquisition – Channels nur z.B. organic, paid, E-Mail oder social. Letzterer Kanal ist dir aber vielleicht zu allgemein und du möchtest eigentlich nur die Facebook-Aktivitäten überwachen und den Traffic, der darüber auf deine Website kommt.

Leider ist in Google Analytics die Aufstellung des Traffics über Facebook etwas unübersichtlich, da Facebook unter Akquisition Quelle/Medium nicht nur als facebook.com/referral angegeben wird, sondern auch als m.facebook.com/referral (für die mobile Version) und l.facebook.com/referral bzw. lm.facebook.com/referral. Das „l“ bezieht sich auf das sogenannte „Linkshim“-Verfahren, mit dem Facebook überprüft, ob die Website möglicherweise Malware enthält, d.h. „lm.facebook.com“ bezieht sich auf das Linkshim-Verfahren bei Nutzung eines mobilen Geräts.

Nun kann man natürlich die Anzeige in Google Analytics filtern, indem man rechts in die Filteranzeige einfach „facebook“ eingibt:

google-analytics-facebook-tracken

Der Nachteil ist allerdings, dass dann der Kanal Facebook immer noch vier Einträge enthält. Es können aber noch weitere hinzukommen, nämlich dann, wenn man das Kampagnentracking zum Tracken einzelner Facebook-Posts und Anzeigen nutzt (was sehr empfehlenswert ist). Gerade, wenn man sehr aktiv auf Facebook ist, lohnt es sich einen eigenen Facebook-Kanal anzulegen.

2.1. So legst du einen neuen Channel an

Dazu gehst du in die Verwaltung – Datenansicht und rufst die „Channel-Gruppierung“ auf. Vergib einen Namen für die Gruppierung und für die Channel-Definition (hier Facebook). Definiere die Regel „Quelle“ enthält „Facebook“, also woher kommt der Traffic. Außerdem musst du noch das Medium definieren, d.h. welche Art der Übergabe, in diesem Fall „referral“, .d.h. der Verweis. Dann kannst du noch eine Anzeigenfarbe wählen.

Die Channel-Gruppierung einrichten in Google Analytics
Nun kannst Du hier den neuen Kanal sehen und auswählen:

Channel-Gruppierung anzeigen lassen in Google Analytics
Du kannst natürlich auch deine anderen Kanäle hinzufügen, die für dich wichtig sind. Die Standard-Gruppierung würde ich nicht ändern, denn das ist die systembedingte Standardansicht, die ich zum Vergleich lieber so belassen würde. So kannst Du z.B. auch Google Ads-Kanäle definieren nach „branded“ oder „non-branded“ Search oder Pinterest hinzufügen, wenn das für Dich ein wichtiger Kanal ist. Oder auch YouTube. Oder nur bestimmte Suchmaschinen zusammenfassen, wie Bing, Yahoo, Duckduckgo etc. Du siehst schon, der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, vorausgesetzt es hilft Dir bei der Analyse deiner Trafficbringer.

2.2. Die Kanäle im Zeitdiagramm anzeigen lassen

Du kannst dir auch die verschiedenen Kanäle im Zeitdiagramm anzeigen lassen. Dazu klickst Du links neben dem Kanalnamen das Häkchen an und klickst dann auf das normalerweise ausgegraute Kästchen „Zeilen darstellen“. Dann wird der Kanal oder die Kanäle im Zeitdiagramm dargestellt zusätzlich zum Gesamt-Traffic.

Kanäle anzeigen lassen

Der Artikel stammt aus dem Jahr 2016 und wurde inzwischen umfangreich aktualisiert.