Eine Checkliste für die Website-Optimierung
Seien wir ehrlich, die meisten von uns sind immer beschäftigt mit dem Abarbeiten von Aufträgen und anderen Dingen, die das Arbeitsleben so mit sich bringt. Für die Websitepflege bleibt da meistens sehr wenig Zeit. Ab und zu sollte man aber die Website einem Website- und SEO-Audit zu unterziehen. Denn deine Website ist schließlich das Flaggschiff aller deiner Online-Marketing-Aktivitäten.
Aber wo anfangen? Welche Punkte sollte man durchgehen? Wie kann man besten die Website optimieren?
Diese Auflistung enthält eine Übersicht über die wichtigsten Punkte, die bei einem Website bzw. SEO-Audit beachtet werden müssen.
1. Die Grundvoraussetzungen für eine Website-Optimierung
Ganz ehrlich, ohne Tools wirst du sehr im Dunklen tappen, wenn es um die Optimierung der Website geht. Du weißt ja nichts über die Besucher oder über das Ranking der Website. Es müssen nicht gleich teure kostenpflichtige SEO-Tools sein, aber wenigstens diese drei kostenlosen Tools solltest du einsetzen.
1.1. Anmeldung bei der Google Search Console
Damit du überhaupt sehen kannst, wie Google deine Website aus technischer Sicht beurteilt, solltest du dich bei der Google Search Console anmelden. Es ist übrigens ein SEO-Mythos, dass du deine Website bei Google einreichen musst oder die Search Console nutzen MUSST. Du kannst sicher sein, dass Google oft ohne dein Zutun Seiten indexiert, die du gar nicht indexieren möchtest. Die Search Console ist nur sehr empfehlenswert, weil du mit diesem kostenlosen Tool Problemstellen deiner Website erkennen kannst. Wie du sie für SEO nutzen kannst, erfährst du im Artikel SEO mit der Google Search Console.
1.2. Einsatz eines Webanalyse Tools
Natürlich darf auch die Webanalyse mit einem Tool wie Google Analytics nicht fehlen. Nur wenn du über die Informationen aus einem Webanalyse-Tool verfügst, welche Seiten beispielsweise wie oft aufgerufen werden, kannst du beginnen anhand der dort gewonnen Einsichten deine Seiten zu optimieren.
1.3. Ein SEO-Tool nutzen
Natürlich liefert die Google Search Console auch sehr viele Informationen hinsichtlich des Rankings, des Crawlings, der mobilen Optimierung, der Website-Geschwindigkeit und vieles mehr. Es gibt viele kostenfreie SEO-Tools, die man v.a. dann nutzen kann, wenn die Website nur klein ist. Aber kostenpflichtige Tools geben dir natürlich wesentlich mehr Hinweise auf das Optimierungspotenzial der Website. Das Tool Seobility gibt es auch in einer abgespeckten kostenfreien Version.
Dass SEO längst nicht mehr das Platzieren von Suchbegriffen/Keywords an alle möglichen Stellen auf deiner Website bedeutet und auch SEO-Texte nicht unbedingt das Gelbe vom Ei mehr sind, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Auf folgende Punkte solltest du achten:
- Ist die Navigationsstruktur klar und verständlich, gibt es möglichst nicht mehr als drei bis maximal vier Ebenen? Du solltest auch auf eine klare Struktur achten und auf eine Nutzerführung, die es den Besuchern deiner Website leicht macht, alle deine wichtigen Inhalte zu finden.
- Wie viele Klicks benötigt man von der Startseite auf bestimmte Unterseiten? Mehr als drei, maximal vier Ebenen sollten es nach Möglichkeit nicht sein.
- Gibt es Subdomains? Subdomains wie z.B. www.blog.example.de werden als einzelne Domains gewertet und sind daher für deine Website nicht so wertvoll wie ein Blog, der als Unterordner angelegt wurde. Lies mehr zu dem Thema Subdomain oder Unterordner.
3. Die Website-Geschwindigkeit und die Core Web Vitals
Die Website-Geschwindigkeit ist für eine optimale Nutzererfahrung besonders wichtig. Niemand sitzt gerne vor dem Bildschirm und möchte warten, bis sich etwas tut. Google wertet eine schnelle Ladezeit (Performance) als einer der Faktoren, die eine Rolle spielen, dass deine Website zu bestimmten Begriffen gefunden wird.
Zusätzlich zur reinen Ladezeit einer Seite hat Google auch neue Metriken festgelegt, um das Nutzererlebnis zu messen, die sog. Core Web Vitals. In der Google Search Console findest du dafür ein eigenes Menü. Mehr Informationen über diese Messwerte findest du hier: https://www.seo-suedwest.de/6655-google-core-web-vitals-alles-was-ihr-wissen-muesst.html
- Wie schnell laden die Seiten deiner Website? Wie schnell ist die Website mit verschiedenen Tools wie GT-Metrix, Google Page Speed Insights oder Pingdom Tools? Mehr Infos zum Einsatz dieser und anderer Tools findest du in der Masterliste der SEO-Tools.
- Hast du in Google Analytics eine Benachrichtigung eingerichtet, damit du schnell erfährst, welche Seiten hohe Ladezeiten haben?
4. Die Onpage-Optimierung
Ist bei der Onpage-Optimierung an alles gedacht? Hauptsächlich geht es hier um die Snippet-Optimierung, d.h. um die Darstellung des Suchergebnisses in den Suchmaschinen.
- Sind alle Seitentitel (<title>-Tag) korrekt eingegeben (erscheinen als Titel in den Suchergebnissen)? Sie sollten nicht mehr als ca. 60 Zeichen haben, damit sie in den Suchergebnissen (wo sie als blauer Link erscheinen) nicht abgeschnitten werden. Verwende auf jeder deiner Webseiten einen einzigartigen Titel.
- Ist die URL kurz und nutzerfreundlich, (d.h. nicht www.example.de/p=id45?, sondern www.example.de/produkte/)? Verwende sogenannte „sprechende URLs“ und verwende eindeutige Begriffe.
- Werden Bindestriche bei den URLs verwendet? Unterstriche sind veraltet und sollten nicht mehr verwendet werden.
- Ist die Beschreibung der Seiten der Website (die Meta-Description) mit einem für deine Nutzer informativen Text versehen? Verwende nicht mehr als 160 Zeichen und achte auf eine einzigartige Beschreibung jeder einzelnen Seite deiner Website. Für die Onpage-Optimierung von WordPress-Websites sind die Plugins Yoast-SEO oder Rank Math gut geeignet. Wie man Yoast richtig nutzt, erfährst du im Artikel über WordPress SEO.
- Mehr Infos zur Onpage-Optimierung findest du hier: https://tusche-online.de/zehn-seo-tipps/
5. Relevante Inhalte
Sind die Inhalte deiner Website relevant für deine Zielgruppen? Finden sie auf der Seite wirklich die Informationen, die sie gesucht haben? Hier geht es darum ein wirklich kritisches Auge auf die Inhalte zu werfen und festzulegen, was rein und was raus muss.
- Gibt es ausreichend relevanten Inhalt für deine Nutzer auf deiner Website? Ein Punkt, der oft unterschätzt wird mit der Aussage „das liest doch kein Mensch“. Auch wenn viele Menschen die Website nur scannen, solltest du sie trotzdem mit deinen Inhalten und einer guten Textstruktur mit Überschriften überzeugen.
- Was ist der Mehrwert einzelner Seiten, warum sollten Nutzer deine Inhalte konsumieren?
- Was sind die wichtigsten Keywords mit denen du ranken könntest und möchtest?
- Ist jede Seite auf ein bestimmtes Thema bzw. Keyword-Set optimiert? Fokussiere dich pro Seite auf ein bestimmtes Thema. Google kann Synonyme mittlererweile gut erkennen, braucht aber dafür auch sogenannte „proof keywords“, um festzustellen, um was es wirklich auf der Seite geht.
- Verwendest du noch den HTML-Tag <keywords>, wenn dies dein Content-Management-System vorsieht? Vergiss ihn ganz schnell. Er wird von Google nicht beachtet und gilt bei anderen Suchmaschinen als Spam.
- Verwendest du ansprechendes Bildmaterial und ist dein Angebot eindeutig und verständlich präsentiert?
- Gibt es viele Rechtschreibfehler, Grammatikfehler oder ist der Text schlecht zu lesen?
- Haben Bilder ordentliche Dateinamen (d.h. nicht img124.jpg), sondern einen sinnvollen Namen, der darauf hinweist, worum es in dem Bild geht?
- Verwendest du bei den Bildern das <title> und das <alt>-Attribut? Ersteres zeigt die Information, wenn der Nutzer mit der Maus drüberfährt, das zweite sagt Google, worum es in dem Bild geht und ist ein alternativer Text zum barrierefreien Lesen.
- Sind die Bilder vor dem Hochladen optimiert worden, d.h. auf die passende Größe zugeschnitten und von der Dateigröße her optimiert? Bitte keine riesigen Dateien hochladen, das geht zu Lasten der Performance.
6. Die interne Verlinkung
Sind die Verlinkungen richtig angelegt und zwar interne Links innerhalb der Website und auch die, die auf andere Websites führen (externe Links)?
- Verlinke auf qualitativ hochwertige Websites, die thematisch zum Thema deiner Website passen? Vermeide es auf Seiten zu verweisen, die nichts mit deinem Thema zu tun haben, z.B. weil du einem Freund einen Gefallen tun willst und auf seine Website verlinkst. Das bringt weder dir noch ihm etwas.
- Ist der Ankertext (der verlinkte Text) relevant für den Nutzer? Beschreibt er das Thema, um das es bei der verlinkten Website geht? Also bitte nicht das Wort „hier“ verlinken.
- Verwendest du den <title>-tag des Links (Mouseover-Info für den Nutzer)?
- Hast du analysiert, welche anderen Websites auf dich verlinken und mit welchem Ankertext? Wenn das etwas Irrelevantes ist, bitte den Webmaster der jeweiligen Seite das zu korrigieren. Die Backlinks kannst du in den Webmaster Tools/der Search Console einsehen.
- Hast du Links auf deiner Website, die nicht mehr funktionieren („broken links“). Dies erfährst du ebenfalls mit www.siteliner.com oder mit dem Plugin Broken Link Checker für WordPress.
- Mehr zum Thema Verlinkungen findest du hier: https://tusche-online.de/seo-mit-der-internen-verlinkung/
7. Die Crawlability
Ermöglichen die technischen Voraussetzungen ein korrektes „Crawlen“ der Suchmaschinen? Siehe in der Google Search Console nach, ob deine Seite richtig indexiert wird.
- Gibt es Seiten, die eine Fehlermeldung ausgeben, z.B. weil sie gelöscht wurden (404-Seiten)?
- Hat deine Website eine XML-Sitemap und wurde diese bei der Search Console eingereicht? Dies ist ein Inhaltsverzeichnis für Google, wodurch die Website besser „gecrawlt“ werden kann. Für WordPress-Seiten sorgt z.B. das Plugin WordPress SEO by Yoast dafür, dass automatisch eine Sitemap erstellt wird. Mehr Informationen erhältst du im Artikel WordPress SEO mit den Yoast SEO-Plugin. Die Google-Bots finden deine Website auch ohne Sitemap. Aber mit einer solchen Sitemap kann man definieren, welche Seiten wirklich wichtig sind und welche erst gar nicht unbedingt in den Index von Google kommen sollen.
- Werden Seiten korrekt umgeleitet? Wenn eine Website mit und ohne www. erreichbar ist, sind dies für Google zwei Websites mit den gleichen Inhalten. Dies erzeugt aber doppelte Inhalte, was ungünstig für SEO sein kann. Lies mehr über Duplicate Content, wann genau das eintritt und was du dagegen tun kannst. Teste, ob das bei dir der Fall ist. Mit www.siteliner.com erfährst du, welche Inhalte doppelt sind. Keine Sorge, die Blogübersichtsseiten bei WordPress sind kein doppelter Inhalt, damit wird Google gut fertig ;).
- Werden alle deine Seiten gefunden? Schau‘ in der Search Console, ob alle Seiten indexiert werden und überprüfe mit der Eingabe des Befehls „site://https://domainname.de“ in das Suchfeld bei Google, ob alle Seiten vorhanden sind.
- Wie sieht sehen einzelne Seiten mobil aus? Schaue dir in jedem Fall die Seiten auch mit Handy oder Tablet an. Gibt es einzelne Elemente, die nicht richtig dargestellt werden? Funktionieren die Pop-ups und sind auch mit dem Finger bedienbar?
- Ermöglicht die robots.txt Datei das Crawling der Seite? Normalerweise brauchst du die robots.txt nur dann, wenn du bestimmte Verzeichnisse vom Index ausschließen möchtest (disallow). CSS- und JS-Dateien dürfen nicht ausgeschlossen werden!
- Gibt es einzelne Seiten, die nicht indexiert werden sollen (<meta name=”robots” content=”noindex, nofollow” />), die aber schon im Index sind, dürfen diese nicht über die robots.txt ausgeschlossen werden, da Google sonst die Anweisung <noindex> nicht befolgen kann.
- Gibt es Social Media Buttons auf der Website? Du glaubst nicht, wie oft ich Website-Optimierung durchführe, bei denen nicht daran gedacht wurde sie aufzuführen.
- Werden sie korrekt eingesetzt? Sehr unschön ist es z.B. sogenannte Share-Buttons auf den Website-Seiten zu haben (also auf den eher statischen Angebotsseiten). Im Blog sind Share-Buttons durchaus sinnvoll. Achte allerdings darauf, dass sie datenschutzkonform sind. Ein populäres Plugin für WordPress ist Shariff.
- Führen die Social Media Buttons zu gut gepflegten Social Media Profilen?
9. Wettbewerberanalyse
Hast du deine Wettbewerber ausführlich analysiert? Gerade bei kleinen Websites mit unter 100 Einzelseiten, die es gegenüber größeren Konkurrenten oft schwer haben in den Suchergebnissen zu erscheinen, ist es wichtig, herauszufinden mit welchen Hebeln die meiste Wirkung hinsichtlich des Rankings erzielt werden kann.
- Wie sehen die Websites deiner Konkurrenten aus?
- Was machen diese besser oder schlechter?
- Was könntest du bei deinen eigenen Seiten verbessern?
- Wie ranken die Wettbewerber für die Keywords, die auch für deine Website wichtig sind? Schon allein dafür lohnt sich der Einsatz eines professionellen SEO-Tools.
Fazit
Sollte sich herausstellen, dass bei vielen dieser Punkte Optimierungsbedarf besteht, solltest du möglichst bald damit beginnen, ein Thema nach dem anderen abzuarbeiten, um in den Suchmaschinen in Zukunft besser gefunden zu werden.
Wenn diese Basics erledigt sind, kannst du dich weiteren Themen der Suchmaschinenoptimierung widmen, wie z.B. dem Aufbau von Links, was nichts anderes ist, als der Ausbau deiner Online-Reputation. Dies erreichst du durch das Erstellen nützlicher Informationen für deine Leser z.B. durch einen Blog und eine verstärkte Präsenz in den Sozialen Medien.
Das volle Optimierungspotential für ein besseres Ranking der Website
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